Kliniken Schmieder

Die Kliniken Schmieder mit Spezialisierung im Fachgebiet der Neurologischen Rehabilitation arbeiten an sechs unterschiedlichen Standorten in Baden-Württemberg. Die Kliniken in Allensbach, Gailingen, Konstanz, Stuttgart, Gerlingen und Heidelberg sind eng miteinander vernetzt und verfügen insgesamt über mehr als 1.000 Patientenbetten. Über die Jahre wurde ein herausragendes Energie- und Umweltmanagement-System entwickelt.


Maßnahmen:
 

Stromversorgung

  • Seit insgesamt 23 Jahren kommen in den Kliniken Schmieder Blockheizkraftwerke zum Einsatz. An allen sechs Standorten werden insgesamt acht Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung betrieben.
  • Durchführung von Strommessungen im Rahmen der jährlichen BGV-Prüfung elektrischer Anlagen in den einzelnen Unterverteilern. Durch erhaltene Vergleichsdaten können Schwachstellen erkannt werden.
  • Überprüfung elektrischer Geräte bezüglich tatsächlichen Bedarfs, Standby, etc.
  • Veröffentlichung von Energiespartipps im Intranet und Kommunikation bei Mitarbeitergesprächen.

Wärmeversorgung und Kühlung

  • Wärme- und Gebäudekühlung über den Betonkern sorgen für ein angenehmes Raumklima für Patienten und Mitarbeiter.
  • Über die Geothermie-Anlage wird das Gebäude mit Wärme und Kühlung über die mit BHKW-Strom betriebene Wärmepumpe seit 2009 versorgt. Die Energie des abgekühlten Wassers wird im Erdreich gespeichert. Die Kühlung im Sommer ist quasi kostenlos, da die im Winter dem Erdreich entzogene Wärme als Kühlspeicher zurückgeliefert wird und somit keine zusätzliche Kühlenergie benötigt. Wärmerückgewinnung erfolgt aus der Gebäudekühlung, dem Rechenzentrum und aus medizinischen Geräten wie z.B. dem Magnetresonanztomographen mit einer Feldstärke von 3 Tesla. Für die Trinkwassererwärmung wird die Abwärme der Kühlanlagen eingesetzt. Die benötigte elektrische Antriebsenergie für die Kälteaggregate liefern die BHKW-Anlagen. Bei Außentemperaturen unter 9° Celsius wird das Kühlwasser über Rückkühler mit Freikühlung ohne Kältemaschine erzeugt. Die relativ geringe gesamte Leistung wird durch eine intelligente Regeltechnik und Leistungsverteilung über die Gebäudeleittechnik erreicht.
  • Temperaturerhöhung in den EDV-Räumen von 22°C auf 26°C durch Einstellung der Raumtemperaturregelung.
  • Gestaltung der Energielieferverträge für Gas: Bei der Gaslieferung für Heizungsanlagen gibt es seit 2013 ein Gesetz das Abschaltverträge bei Gasengpässen in der Versorgung festgeschrieben hat. Die Erstattung der Rückzahlung wird auch ohne eine Abschaltung und Umstellung der Heizungsbrenner auf Öl erstattet.
  • Türkontakte in Räumen mit Lüftung und Kühlung: Die Kühlung und Klimatisierung wird konsequent abgeschaltet wenn Türen längere Zeit offen stehen.

Beleuchtung

  • Durch die Umrüstung von konventionellen Leuchten auf LED-Technik konnte der Stromverbrauch bisher um ca. 30.500 KWh/Jahr reduziert werden. Die bis zu zehnfach längere Lebensdauer verringert zudem den Wartungsaufwand erheblich. Im Neubau Haus Davos wurden zudem Lichtleiter für innenliegende Räume mit Tageslicht ganz ohne Strom installiert.
  • In den WC, Lagerräumen, Flure im UG, usw. wurden die Lichtschalter durch preiswerte Präsenzmelder ersetzt.
  • Über preiswerte Präsenzmelder wird die Beleuchtung in der Aufzugskabine bei Nichtbenutzung bei über 30 Aufzugsanlagen abgeschaltet.

IT und Bürotechnik

  • Durch eine ganzheitliche Optimierung und den Einsatz modernster IT-Technik konnte auch in diesem Bereich der Energieeinsatz erheblich reduziert werden. Die Kühlung des Rechenzentrums wurde an die zentrale Kaltwasser-Versorgung angeschlossen und die Raumtemperatur auf 26° Celsius erhöht. Die Umstellung von Einzel- auf Zentraldrucker mit integriertem FAX und Scanner, TFT-Monitore und Thin Clients sowie z.B. die Vermeidung von Bildschirmschonern, automatischem Stromsparmodus sind nur einige Beispiele.

Gebäudeleittechnik und Energiemanagement

  • DDC-Anlagen – Digital Direct Control – mit ca. 20.000 Datenpunkten gewährleisten eine perfekte, Anlagen übergreifende Regelung und Energieverteilung. DDC-Anlagensteuerung, Störmeldungen per SMS, bedarfsgerechte Regelung der Lüftungs-, Heizungs- und Beleuchtungsanlagen. Das Energiemanagement mit kontinuierlicher Verbrauchs-Datenerfassung, Überwachung und Auswertung, bildet die Grundlage für Energie-Einsparmaßnahmen und Investitionsentscheidungen. Der Wärmebedarf konnte dadurch gegenüber dem Durchschnitt von 2.087 Krankenhäusern in Deutschland deutlich gesenkt werden.
  • Seit 2012 wird über die automatische Erfassung der Therapieteilnehmer mit einer Gebäudeleittechnik die benötigte Pumpenleistung und Frischwasser-Menge berechnet und geregelt. Mit einer intelligenten Regelung über diese Präsenzerfassung wurde auch eine deutlich höhere Wärme-Rückgewinnung der Lüftungsanlage erreicht.
  • Permanente Auswertung und Überwachung der Energiedaten im Rahmen des Energiemanagements in einzelnen Bereichen.
  • Permanente Anpassung der Regeltechnik nach tatsächlichem Bedarf (Raumtemperatur, Beleuchtungssteuerung, Helligkeits- bzw. Zeit- oder Nutzungsgesteuert etc.
  • Spitzenlastenmanagement: Reduzierung des Strombezugs in Spitzenzeiten und dadurch bessere Bezugskonditionen.

Wasserversorung

  • WCs mit Kurzspültasten und reduzierter Wassermenge (Einstellung und Prüfung durch Haustechnik im Rahmen der Wartung).
  • Infrarotsteuerung für Urinale mit minimaler Spüldauer. Die Infrarotsensoren sind nachrüstbar.

Speisenproduktion

  • Durch die Optimierung der Speisenproduktion und der Betriebsabläufe haben sich erhebliche Energie-Einsparpotentiale ergeben.
  • Manueller Taster für höheren Luftwechsel in den Küchen: Durch die Installation eines Kurzzeittasters (der vom Personal betätigt werden muss) wird die Lüftung nur im Bedarfsfall für 20 Minuten auf Stufe 2 geschaltet.
     
Ansprechpartner
Johannes Braun
Stv. Technische Leitung
Kliniken Schmieder (Stiftung & Co.) KG                               
Zum Tafelholz 8
78476 Allensbach
Tel. 07533/808-1145
Fax 07533/808-1119
j.braun(at)kliniken-schmieder.de
www.kliniken-schmieder.de