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02.08.2021

Klimamanagerin Dr. Anne Hübner im Interview: „Dass wir Leben retten, rechtfertigt keine Klimasünde“


Abbildung: privat

Medizinischer Einwegmüll stellt ein großes Problem für die Klimabilanz von Kliniken dar. Im Interview mit dem AMBOSS Blog erinnert sich Dr. Anne Hübner, Klimamanagerin am Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg, noch an ganz andere Zeiten: „Ich habe vor 23 Jahren als Krankenschwester angefangen. Damals haben wir die Sachen noch gesäubert, sterilisiert und wiederverwendet. Ich habe nachts gewaschene Binden aufgerollt. Die gingen wieder in den Schrank! Das können sich viele heute gar nicht vorstellen; so selbstverständlich ist Einweg geworden.“ Als Klimamanagerin kann die Anästhesistin und Intensivmedizinerin endlich selbst dafür sorgen, dass im ärztlichen Alltag mehr Ressourcen gespart werden. Konkret bedeutet das beispielsweise die Einführung von LED-Beleuchtung, die Verwendung weniger klimawirksamer Narkosegase, die Trennung von Müll im OP, die Einbindung von Mitarbeiter*innen durch Aushänge mit Umwelttipps oder die Bestellung von Medikamenten, die sich mengenmäßig am tatsächlichen Bedarf orientieren. Dr. Hübner sieht im Engagement für Klimaschutz noch weitere Vorteile für Kliniken: So sei das ein Pluspunkt für die Mitarbeitergewinnung, die immer mehr die Generation „Fridays for Future“ anspreche und zudem eine Kompensation des nahenden CO2-Preises. Und je mehr Kliniken mitwirken, desto größer die Reichweite für Klimaschutz: „Viele machen das ja schon. Die anderen werden irgendwann unter Zugzwang geraten“, ist sie sich sicher.

 

Das vollständige Interview lesen.

 

Im Vorfeld sprach die Redaktion vom AMBOSS Blog mit Dr. Eckart von Hirschhausen über Klimawandel und Gesundheit. Im Podcast zum Nachhören.