Aktuelles
Nachhaltigkeitsmanagement und Klimaschutz am Städtischen Klinikum Brandenburg
Immer mehr Kliniken verankern Nachhaltigkeit im Leitbild. Wie eine erfolgreiche Umsetzung in die Praxis gelingt, zeigt das Städtische Klinikum Brandenburg, das seit März 2021 am Projekt KLIK green teilnimmt.
Die Rolle des Klimamanagers für KLIK green übernimmt Dipl. Ing. Thorsten Bölke, der im Februar 2021 begann, auch hauptamtlich als Nachhaltigkeitsmanager für das Klinikum zu arbeiten. Damit stärkt die Einrichtung das Berufsbild Klimaschutz im Gesundheitswesen als konkretes Handlungsfeld.
Bereits unlängst vor KLIK green engagierte sich das Klinikum für einen klimafreundlichen Klinikbetrieb. „Wir haben einen großen Teil unserer Leuchtmittel auf einen energiesparenden Stand gebracht, Heizungs- und Klimaprozesse technisch optimiert und Messeinrichtungen zur Überwachung installiert. Mit der Fertigstellung des Blockheizkraftwerkes Ende 2020 setzen wir einen weiteren Meilenstein. Mit ihm sind wir nicht nur in der Lage, Energiekosten zu senken, sondern können die entstehende Abwärme für uns ohne Transportverluste nutzen", nennt Thorsten Bölke einige Aktivitäten, die zur Senkung des Ausstoßes von CO2-Äquivalenten beitragen.
Dazu zählen auch Maßnahmen zur Abfallvermeidung- und Verwertung. Das Städtische Klinikum Brandenburg verfolgt schon seit Jahren den Ansatz, Einwegprodukte durch Mehrwegoptionen zu ersetzen. Im Februar 2020 konnte zum Beispiel die Aktion „Für jede Schale den passenden Deckel" dank einer innovativen Idee erfolgreich beendet werden: Um passgenaue Deckel für Mehrwegschalen zu finden, die in der Speisenversorgung als Behältnis für kalte Beilagen dienen, wurden Testdeckel im 3D-Druckverfahren hergestellt. Nach der Entwicklung von sechs „Prototypen" stand der Massenproduktion nichts mehr im Wege. Für die 4.000 Deckel und die Lagerlogistik fielen Kosten in Höhe von 20.000 Euro an. Die Investition lohnt sich bereits mittelfristig, denn die Maßnahme erwirkt schon beim Einkauf eine jährliche Ersparnis von ca. 11.000 Euro an Einwegschalen und zudem eine Reduzierung des Klinikmülls um 2,5 Tonnen.
Im Rahmen von KLIK green erzielte Thorsten Bölke unter anderem durch die Einführung eines gelben Sacks eine höhere Recyclingquote für die Bereiche Küche, Warenannahme und Medizinische Schule. Der dort entstandene Müll landete zuvor ausschließlich im krankenhausspezifischen Abfall, was das Klinikum pro Tonne 225 Euro plus Mehrwertsteuer kostete. Nachdem die Abfallwirtschaft sieben Container aufstellte und das Personal sensibilisiert wurde, lagen schnell messbare Ergebnisse vor: Bereits im ersten Monat entsorgten die Beschäftigten in der Küche 315 Kilogramm im gelben Sack.